Bei Schnittmustern für große Größen gibt es mittlerweile eine gute Auswahl. Wie finde ich nun das richtige für mich und meine Figur?
Du möchtest einfach deine Größe wählen und losnähen. Genau das funktioniert leider ( fast) nie.
Ich selber trage von Gr. 48 bis 54. Dabei besitze ich nicht einmal besonders ausgeprägte Kurven. Bei einem schmal geschnittenen Shirt ist es meist die 52/54, ein legerer Schnitt reicht in 48/50. Fünf einfache Schritte genügen, um ein gut passendes Shirt auszusuchen und sich Enttäuschungen ( und auch Geld) zu sparen. Bevor ich sie dir zeige, ein paar Worte zu der Problematik.
Je größer die Konfektionsgröße, desto unterschiedlicher fallen die Kurven aus
Schnittmuster wachsen jedoch von Größe zu Größe gleichmäßig. Die Hersteller können ja ein Schnittmuster nicht in Gr. 48 für eine üppige Oberweite und in Gr. 50 für eine starke Hüfte gradieren. Außerdem wissen sie ja nicht, ob du deine Zonen curvy betonen oder lieber lässig umspielen möchtest. Daher sind die aufgedruckten Größen nur grobe Anhaltswerte. Sie sagen nichts, wirklich nichts über deine persönliche Figur aus.
Die schlechte Nachricht zuerst: du wirst wahrscheinlich immer eine Kleinigkeit anpassen müssen.
Die gute Nachricht: wenn du Schnittmuster auf deine Figur anpasst, werden sie besser sitzen als Kaufmode. Methoden und Tricks zur einfachen Anpassung findest du hier im Blog. Du kannst dich dann für ein beliebiges Schnittmuster entscheiden und es auf deine Kurven anpassen. Versprochen.
Du möchtest am liebsten gar nicht oder möglichst wenig anpassen. In diesem Fall musst du eine Vorauswahl zwischen unterschiedlichen Schnittmustern treffen.

In nur 5 Schritten zum passenden Schnittmuster
1. Nimm deine persönliche Maßtabelle zur Hand. Falls du noch keine hast, lade sie dir hier herunter:

Wenn du z.B. eine ausgeprägte Hüfte hast, siehst du auf einen Blick, dass dir Big Lady INDIRA wahrscheinlich besser als Big Lady PEPE passen wird. Den zipfeligen Saum abzuwandeln wird wesentlich einfacher sein, als ein im Hüftbereich figurnahes Shirt zu verbreitern. Auf diese Weise hast du die Auswahl schon eingegrenzt.

Big Lady PEPE: enthält eine enge und eine weite Version
Big Lady MARIELLA: leicht tailliert und figurnah
Big Lady INDIRA: normale Passform, nach unten hin leger und weit
Wenn du als Curry-Girl deine Kurven betonen möchtest, sind Mariella und die schmale Pepe-Variante für dich die erste Wahl. Liebst du es umspielend, entscheidest du dich besser für die weite Variante von Pepe oder Indira, um möglichst wenig am Schnittmuster ändern zu müssen.

In diesem Fall nehmen wir einfach mal die 46 in der ersten Spalte. Hast du eher eine größere Oberweite, vergleiche die Zahlen in der der Zeile Oberweite ( blau umrandet). Hast du eine üppigere Oberweite, wird dir das Schnittmuster mit dem größeren Wert tendenziell besser passen als das andere. In diesem Fall sind beide gleich weit geschnitten.
Wenn deine Polster eher auf der Hüfte sitzen, vergleiche die Hüftwerte ( pink umrandet). Das linke Schnittmuster ( Big Lady Pepe) hat zwei Versionen. Die weitere Variante ist für dich die passendere Wahl als das rechte Schnittmuster. Das ist ebenso an den Taillenwerten ( grün umrandet ) zu erkennen.
Du hast das Schnittmuster ausgewählt, welches deiner Figur entspricht.

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Such dir nun in dem ausgewählten Schnittmuster die Größe aus, welche zu deiner Oberweite, bzw. notierten Oberweite deines Lieblingsshirts passt. Innerhalb dieser Spalte vergleichst du die einzelnen Werte mit deinem Lieblingsshirt. Sie sollten alle gleich oder größer als deine in der Maßtabelle notierten Werte sein. An Hüfte und/oder Taille etwas enger nähen ist einfach.
Passt ein bestimmtes Schnittmuster zu dir?
Such dir die Größe anhand der Brustweite deines Lieblingsshirts und vergleiche die anderen Maße. So weißt du, an welchen Stellen du anpassen müsstest . Entweder lohnt sich die Arbeit, weil du den Schnitt so besonders findest, oder du suchst ein ähnliches Schnittmuster aus, welches besser zu deinen Maßen passt.
Meine beiden Shirts im Vergleich:

